Der Garten

"Ich hasse diese Art Mensch...sehr sogar. Davon abgesehen das es von Anfang an klar ist, dass ich immer Recht habe. " sagte sie grinsend. "Also diskutiere lieber nicht mit mir." Jules war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich der Meinung war oder einfach immer so tat, als würde sie richtig liegen. Aber auch das war in diesem Moment nebensächlich. "Das seh ich aber auch so." sagte sie und trank einen weiteren Schluck. Mit jedem Tropfen des Whiskeys wurde die Tatsache, dass sie einen Freund hatte, immer bedeutungsloser. Bald verschwendete sie einmal mehr einen weiteren Gedanken an Draco und ließ stattdessen ein hinreißendes Lächeln auf ihren Lippen erscheinen. Dieser Mann vor ihr war wahrhaftig schön...Sie betrachtete sein symmetrisches Gesicht, seine dunklen Haare und Augen- und zum ersten Mal fragte sie sich, wie alt er eigentlich war. Natürlich spielte es nicht wirklich eine Rolle, aber sie hätte es doch gerne gewusst. Allerdings entschied sich sich dafür, ihn später danach zu fragen...
Als er ihren Kuss sanft erwiderte rückte sie noch näher an ihn heran, krallte ihre eine Hand in sein schwarzes Haar und begann mit der anderen langsam die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Sie biss kurz sanft in seine weichen Lippen und begann dann vorsichtig an ihnen zu knabbern, vermutlich ohne ihm wirklich weh zu tun...

„Da geht es mir ähnlich.“ Er lachte. „Ach, du hast immer Recht? Na gut, dann werde ich es nicht wagen, mich mit dir anzulegen…“ Phidias wusste gar nicht mehr, was er da überhaupt sagte. Die Worte kamen heraus, ohne dass er darüber nachdachte. Mit zunehmendem Whiskeypegel wanderte sein Blick immer tiefer und seine Hemmungen schwanden, bis sie irgendwann nicht mehr da waren. Also konnte er ruhig noch mehr trinken. Schlimmer konnte der nächste Morgen nicht mehr werden. Und dieser Moment nicht schöner. Nach einem weiteren Schluck grinste er schelmisch, als sie bestätigte, dass es Zeit für einen Schutzengel war und konnte ihr absolut nicht mehr widerstehen, als sie so hinreißend lächelte. Es war völlig egal, wer sie war. Völlig egal, wie alt sie war. Egal, dass er sie wahrscheinlich danach nicht mehr sehen würde, wenn sie nicht unbedingt mit einer schweren Vergiftung ins St. Mungos kam. Alles was zählte, war, dass sie näherrückte, sich an ihn krallte und ihn sanft biss. Grinsend ließ er ein leises Knurren hören, fuhr mit einer Hand fordernd an ihrer Seite entlang und folgte mit der anderen ihrem Beispiel, ihr Oberteil aufzuknöpfen. Dabei merkte er erst, wie sehr seine Hand zitterte. Der Alkohol. Musste schuld sein. Spontan brach er den Kuss ab, nur um dann zu ihrem Hals zu wandern und ihr zärtlich einen Kuss in den Nacken zu hauchen.

"Mhh...sehr gut." hauchte Jules. Spätestens jetzt hatte sie alles um sich herum vergessen. Dass sie sich auf einer Feier befand, auf der hauptsächlich reiche und wichtige Hexen und Zauberer waren hatte sie verdrängt, genauso wie ihre Schmerzen, die sie fast den ganzen Tag über gehabt hatte. Für sie zählte nur der eine Moment, in dem sie von diesem fremden, schönen Mann geküsst und berührt wurde. Als sie sein Hemd geöffnet hatte ließ sie ihre Finger sanft über seinen Oberkörper tanzen, schmunzelte kurz über sein leises Knurren, genoss den zarten Kuss, den er ihr in den Nacken hauchte. "Deine Hände zittern ja." sagte sie grinsend "Ich hatte das noch nie also...vielleicht kannst du mir ja sagen wie ich dir helfen kann...?" Sie ließ ihre Finger zärtlich über seine Hände streifen und küsste ihn erneut, diesmal leidenschaftlicher als zuvor. Dann richtete sie sich kurz auf, ignorierte den sich drehenden Garten und konzentrierte sich wieder auf Venenum. Mit einer (erstaunlicherweise) fließenden Bewegung setzte sie sich auf ihn, drückte seine Schultern runter, damit er sich ja nicht aufsetzte und blickte ihn amüsiert an. Dann beugte sich dann zu ihm herunter, um ihn nochmals zu beißen, diesmal fester als davor.

Er grinste nur auf ihren Kommentar hin und dachte kurz darüber nach, was wohl passieren würde, wenn ihr Freund sie beide entdeckte. Und wie aggressiv ihr Freund war. Er bezweifelte nämlich, dass er sich in seinem Zustand noch großartig wehren könnte. Aber egal. Es würde schon nichts passieren. Es war ja nicht so, dass der Garten für alle offen zugänglich und einsehbar war…

Er schnurrte zufrieden, als sie ihre Finger über seinen entblößten Oberkörper tanzen ließ und schnupperte an ihrem duftenden Haar. Irgendwie kam sie ihm immer mehr wie eine Göttin vor. Ging nicht sogar ein Strahlen von ihr aus? War sie nicht überirdisch schön?
„Das liegt an diesem Whiskey“, erwiderte er lächelnd und zwang sich, seine Hände ruhig zu halten. „Ich krieg das schon hin, keine Sorge…“ Er erwiderte ihren Kuss stürmisch und lachte, als sie sich drehte und auf ihn setzte. Während sie ihn abermals biss, knöpfte er ihre Bluse gänzlich auf und legte seine warmen Hände an ihre Hüfte, um dann langsam in kreisenden Bewegungen höher zu wandern und sich an ihrem BH zu schaffen zu machen. Dabei küsste er sie zunehmend fordernder, unterließ es allerdings, sie ebenfalls zu beißen. Der Heiler in ihm, vom Whiskey inzwischen fast völlig zurückgedrängt, schrie ihm zu, er solle gefälligst aufhören, er wusste ja nichts über sie. Phidias ignorierte diese innere Stimme. Sollte sie sich doch die Seele aus dem Leib brüllen. Er hörte jetzt nicht auf…

Wo war Jules nur hin? Sie hatte doch gesagt, sie wolle sich nur verabschieden. Draco sah sich um und folgte dem Weg, den er erst kurz zuvor mit ihr entlang gegangen war. Er führte zu dem Irrgarten. Auf halbem Weg dorthin stolperte Draco fast über ein rummachendes Pärchen, dass halb unter einer Hecke versteckt lag. Nehmt euch ein Zimmer, dachte er sich just in dem Moment, als er das Mädchen erkannte, dass da auf dem Schoß eines Kerls hockte, der um einiges älter war als sie. Es war Jules. Sie wirkte betrunken.
"Ju- WAS?" Er konnte seinen eigenen Augen nicht trauen. Was tat seine Freundin denn da bitte? Es konnte nicht sein!
Draco zog Jules von dem Mann weg, hob ihre Bluse auf und legte sie ihr über.
"Was hast du mit ihr gemacht!?!" schrie er den noch immer da sitzenden Typen an. Doch er ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen, sondern schlug ihm einmal mit voller Wucht ins Gesicht. Etwas knackte. Waren es seine eigenen Finger oder die Nase dieses Widerlings? Er konnte es nicht sagen, er fühlte nichts als Wut. "Nähr dich ihr noch einmal", Draco's Stimme war jetzt ganz leise, drohend. "und du wirst dir wünschen, du wärest nie geboren worden." Er spuckte auf den Boden. Dann zog er Jules zu sich heran, nur um ihr einen groben Kuss aufzudrängen. Mit Bestimmtheit versuchte er ihre Lippen zu öffnen, sie schmeckte fremd. Der Kerl hatte sie dazu gedrängt! "Lass die Finger von meiner Freundin!"

"Mhmh..das denke ich doch auch." säuselte sie und schloss die Augen um seinen Kuss in vollen Zügen zu genießen. Ihre Hände wanderten seinen muskulösen Oberkörper herunter, doch abrupt bremste sie ab. Jules hatte jetzt erst gemerkt, dass jemand zu ihnen gestoßen war.
Das dieser jemand ausgerechnet Draco sein musste brachte sie natürlich in eine sehr missliche Lage. Auch wenn sie etwas hätte sagen wollen, hätte es nicht gekonnt, denn der Alkohol raubte ihr die Worte. Stattdessen ließ sie sich nur unsanft von ihm hochziehen. Es war, als befände sich sich hinter einer Glasglocke, denn sie sah, dass Draco den Heiler anschrie- alles was sie jedoch hörte war ein gedämpftes Rascheln. Schockiert beobachtete sie, wie Dracos Faust direkt in Venenums Gesicht landete. Kurz hatte sie den Drang, etwas dagegen zu unternehmen oder ihm wenigstens zu helfen...aber zu was würde das führen? Schließlich war sie Dracos Freundin und der Mann auf dem Boden war ein Fremder, über den sie rein gar nichts wusste. Sie warf ihm einen flüchtigen, entschuldigenden Blick zu und starrte dann zu Boden. Sie hätte es nie für möglich gehalten, dass Dracos Stimme so kalt und drohend sein konnte und der Schauer, der ihr über den Rücken lief erinnerte ihren Körper daran, wieder wie wild los zu zittern. Als Draco sie zu sich zog um sie grob zu küssen stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie hasste es so behandelt zu werden, aber natürlich konnte sie sich jetzt weder wehren noch konnte sie ihn zurückstoßen. So öffnete sie ihren Mund, legte demonstrativ eine Hand an seine Wange und konzentrierte sich darauf, jetzt nicht in Tränen auszubrechen. "Es tut mir schrecklich leid..dich enttäuscht zu...haben." sagte sie leise.

Noch ganz versunken in die Betrachtung ihres entblößten Körpers und im Genuss ihrer Hände auf seinem, sah er sie erst verblüfft an, als sie abrupt aufhörte und er selbst angeschrien wurde und fühlte dann plötzlich einen heißen Schmerz in der Nase. Na ganz toll. Offenbar hatte ihr Freund sie gefunden. Und offenbar schien er Jules für vollkommen unschuldig zu halten. Er war also der Sündenbock. Mit provozierender Gelassenheit setzte Venenum sich aufrecht hin – aufstehen war grad schlecht - und murmelte, wobei er sich anstrengte, nicht zu lallen: „Es ist doch nichts passiert. Wir haben nur… gekuschelt, mehr nicht. Es wird langsam kalt hier.“ Er setzte ein unschuldiges Lächeln auf und irgendwo in seinem Innern dachte eine verzweifelte Stimme leise, dass er das doch lieber nicht gesagt hätte.
Sein Blick wanderte zu Jules. Ihr Freund behandelte sie ziemlich grob. War das nicht dieser Malfoy-Sohn? Das würde das Verhalten erklären. Wie hatte Jules an einen Malfoy geraten können? Die akzeptierten doch nur Reinblüter, die so dachten wie sie… so todessermäßig. Das wurde ja immer besser. Gehörte Jules zu ihnen? Venenum seufzte leise. Er hätte heute Abend eindeutig zu Hause bleiben sollen. Doch er konnte es auch nicht zulassen, dass sie derart misshandelt wurde, egal, wer sie war. „Hör auf damit, Malfoy. Du tust ihr weh. Bei mir hat sie sich wohler gefühlt.“ Verdammt, was sagte er denn da?? Der Alkohol trieb ihn dazu, den Typen zu provozieren. Normalerweise war das überhaupt nicht seine Art. Er konnte sich wohl schonmal auf einen langsamen und qualvollen Tod vorbereiten…

Mit Genugtung stellte Draco fest, dass der Kerl nicht einmal aufstehen konnte. Auf seine freche Bemerkung, sie hätten nur gekuschelt, ging er gar nicht erst ein, sondern schenke ihm nur ein abwertenden Lächeln der Malfoyart. "Du weißt anscheinend, wer ich bin. Aber mir stellt sich die Frage, mit wem ich hier die Ehre habe.", sagte er mit einem ironischen Unterton. "Oder, besser gesagt, wer hat sich gerade an meiner Freundin vergriffen?". Bei den letztden Worten war seine Stimme kalt wie es Eis. "Wie kommt es eigentlich, dass ein erwachsener, verantwortungsbewusster Mann ein deutlich jüngeres Mädchen, das offensichlich vergebene ist, alkoholisiert, um sie anschließend zu verführen? Ich meine," , er wandte sich an Jules zog sie besitzergreifend an sich heran und legte ihr wie selbstverständlich die an die Hüfte. "Du hast ihm doch wohl von mir erzählt, richtig?" So wie er sie das fragte würde sie eigentlich gar nicht anders antworten können.
"Bist du dir sicher, dass sie sich bei dir wohler gefühlt hat und nicht ... bedroht? Ich meine, kannst du nicht sehen, dass sie an meine Seite gehört?" Um das zu demonstrieren zog er Jules noch enger an sich und zwang ihr einen weiteren Kuss auf, nur um sie gleich wieder wegzustoßen, damit er ihn mit voller Wucht treten konnte. Wieder ins Gesicht. Wenn seine Nase nicht schon durch seinen Schlag gebrochen gebrochen war, dann war sie es spätestens jetzt.
"So, und ich glaube, Jules möchte jetzt gehen. Hast du ihr noch irgendwas zu sagen?"

Jules musste sich ein breites Grinsen verkneifen, als Venenum Draco leicht provozierte. Auch wenn sie immer noch etwas verschwommen sah und sich an Draco festhielt, um nicht zu schwanken, fühlte sie sich deutlich klarer im Kopf. Langsam meldete sich auch ihr schlechtes Gewissen zurück. Sie hätte sich, in ihrer derzeitigen Situation, nicht mit einem Fremden betrinken sollen...es war doch von Anfang an klar gewesen worauf es hinauslaufen würde. Allerdings wurden ihre Gewissensbisse noch von Ärger übertönt. Es machte sie wütend, wie Draco sie behandelte. Es war offensichtlich, dass er sich vor Venenum aufspielte...ihm demonstrieren wollte wie sehr sie sich liebten, das nur sie zusammengehörten...
"Er hat sich nicht an mir vergriffen, Draco." Warum machte sie das nur? Normalerweise war es ihr egal, ob jemand anders ärger an ihrer Stelle bekam. Eigentlich freute sie sich, wenn sie unbeschadet und ohne großen Aufwand aus derartigen Situationen herauskam. Gerade jetzt musste sie sich nur heraushalten, aber aus irgendeinem Grund schaffte sie es nicht zu schweigen. "Ich...ich...also ich bin genau so dran schuld..." sie war tatsächlich unsicher, wusste nicht was sie sagen sollte.
Sie warf Venenum einen warnenden Blick zu und schüttelte kaum merklich den Kopf, als er meinte, dass sie sich bei ihm vielleicht sogar wohler gefühlt habe. Seltsamerweise hatte er mit dieser Aussage Recht gehabt, jedoch musste er wirklich aufpassen was er vor Draco sagte. Noch weitere Provokationen könnten dazu führen, dass er vielleicht seinen Job verlieren würde, denn Draco, beziehungsweise sein Vater, hatte viele Beziehungen..."Und ja, ich habe ihm von dir erzählt..." Das hatte sie tatsächlich. Nur hatten vorhin beide Zugestimmt, dass es egal sei, dass sie einen Freund habe...aber das sollte sie jetzt besser nicht sagen.
Als Draco Jules ein weiteres Mal an sich heranzog, um ihr einen Kuss aufzuzwingen, musste sie ein leises wimmern unterdrücken. Sie konnte es sich gerade nicht leisten, ihn vor Venenum abzuweisen, also ließ sie es nochmal über sich ergehen. Diesmal jedoch warf sie Phidias einen hilfesuchenden Blick zu. Verdammt. Sie sollte ihn da jetzt eigentlich nicht noch mehr reinziehen...

Jules flache Hand prallte unkontrolliert gegen Dracos Wange, nachdem er Venenums Nase nochmals getreten hatte. Kurz starrte sie schockiert von ihrer eigenen Hand zu Draco und sah ihn dann entschuldigend, wenn nicht sogar flehend an. Sie hatte nicht vorgehabt ihn zu ohrfeigen, aber irgendwie war es einfach so passiert...und jetzt hatte sie sogar Angst vor ihm. "Draco, ich wollte das nicht. Wirklich. Du musst aber verstehen, dass das nicht so geht. Du hast ihn bereits einmal geschlagen...das hätte doch gereicht..." sie wusste nicht einmal warum sie versuchte, sich zu rechtfertigen. "Auch das wird nicht wieder vorkommen. Versprochen."

Arrogantes Lächeln, grobe Behandlung seiner Freundin, jähzornig, aggressiv… wenn er bisher noch daran gezweifelt hatte, dass die Malfoys zu den Todessern gehörten, dann war das jetzt vorbei. „Es geht jemanden wie dich überhaupt nichts an, wer deine Freundin besser behandelt als du“, erwiderte er kalt. Ein leises Knurren entfuhr seiner Kehle, als er die nächsten haltlosen Anschuldigungen hörte. „Erstens ist das Alter vollkommen egal und zweitens habe ich sie weder alkoholisiert noch jemals die Absicht gehabt, sie zu verführen.“ Dass eigentlich sie angefangen hatte mit dem Trinken, das ließ er mal unter den Tisch fallen, sonst würde Jules am Ende noch schlechter behandelt werden als ohnehin schon. Allerdings sorgte sie grad selbst dafür, dass ihr der Abend nicht sehr gut bekommen sollte. Seufzend verdrehte er die Augen. Dann jedoch warf sie ihm so einen hilfesuchenden Blick zu… auf den er kaum reagieren konnte, als ihm die Nase ein zweites Mal gebrochen wurde. Er nahm es klaglos hin, immerhin hatte er es verdient… und musste sich ein triumphierendes Grinsen verkneifen, als der Malfoy sich eine Ohrfeige einfing. „Ja, sie gehört eindeutig an deine Seite, Malfoy“, nuschelte er ironisch unter dem Blutschwall hervor, der aus seiner ehemaligen Nase drang und schüttelte den Kopf, als Malfoy fragte, ob er noch etwas zu sagen habe. „Nein… ich denke, ich habe genug gesehen und gehört. Das alles könnte jemanden interessieren, den ich gut kenne.“ Er dachte dabei an Moody. Ächzend und schwankend erhob er sich, nestelte mit stark zitternder Hand eine Phiole aus seinem Umhang und kippte deren Inhalt mit einem Schluck herunter. Kurz verschwamm alles vor seinen Augen in einem Wirbel aus Farben, doch dann merkte er, wie der Alkohol aus seinem Blut entwich. Zufrieden und nun einigermaßen nüchtern zog er seinen Zauberstab und heilte seine Nase. Das Blut ließ er, wo es war. Es konnte als Beweis dienen.

"Da es meine Freundin ist geht es mich sehr wohl etwas an" Was starrte er eigentlich Jules so an? Der Schlag, der seinem Gegenüber die Nase brach, ließ Draco das Adrenalin in die Adern schießen, sodas er den Schmerz in seiner Hand kaum spürte. Ihm fiel auf, dass der Typ der Frage nach seinem Namen geschickt ausgewichen war.
Doch wie hatte Jules ihn so bloßstellen können!? Ok, die Ohrfeige hatte nicht wehgetan. Zumindest nicht körperlich. Aber sie hatte ihn vor diesem Typen gedemütigt! Draco schob ihr Verhalten auf den Alkohol und somit dem ihm nochimmer Unbekannten in die Schuhe. Er schaute sie warnend an und beließ es dann dabei. Sie war im Moment einfach nicht sie selbst. Er würde das später mit ihr klären, wenn sie wieder nüchtern war.
Von wem sprach er bitte? Das alles könnte Jemanden interessieren, den ich gut kenne? Und warum wollte er diesem Jemand etwas überbringen? So langsam fragte sich Draco auf welcher Seite er stand.
"Wem auch immer du etwas zu berichten hast, ich hoffe, es ist dein Vorgesetzter, denn du wirst ihm wohl nicht mehr allzu lange etwas zu sagen haben. Du kennst vermutlich meinen Vater."
Ohne ein Wort von ihm abzuwarten zog er Jules - dieses Mal etwas sanfter - mit sich. "Der Kerl hat dir doch nicht wehgetan, oder? Du weißt doch - ich könnte Vater bitten, dass er..." Er musste gar nicht erst weitersprechen, er war sich auch so sicher, dass Jules wusste wozu Lucius imstande war. Doch auch wenn sie behaupten würde, er habe ihr nichts getan, Draco war auf Rache aus. "Wie war noch gleich sein Name?", fragte er sie nebenbei, während er ihr den Arm um die Hüfte legte und sie in Richtung der beleuchteten Terrasse führte.
Aus der Tasche seines Umhangs zog er ein kleines Päckchen hervor und hielt es ihr hin. "Du weißt, ich kann es absolut nicht leiden, wenn du rauchst, aber im Anbetracht der Umstände würde ich dir eine Zigarette genehmigen." Er musste selbst über sich schmunzeln. Wenn er mit Jules allein war war er nicht mehr der typische Draco Malfoy, der Sohn seines Vaters. Er war einfach nur Jules Freund und für sie da.

Jules versuchte neutral zu bleiben und sich nicht auf eine Seite zu stellen. Eigentlich hätte sie Draco unterstützen müssen, allerdings war sie alles andere als unschuldig. Sie warf Venenum einen warnenden Blick zu, als er Draco weiter provozierte. Er sollte jetzt lieber nichts sagen und stattdessen seinen Mund halten. Nachdem er einen kleinen Trank zu sich genommen hatte, heilte er seine Nase. Das Blut ließ er jedoch da, wo es war.
Sie war sehr erleichtert, als Draco ihren Ausrutscher nicht weiter kommentierte. Für einen Augenblick hatte sie Angst gehabt, dass er sie vielleicht sogar zurückschlagen würde, da er wirklich in Rage zu sein schien.
"Wen soll was interessieren?" fragte sie skeptisch. Auch wenn ihr Geist noch etwas vernebelt vom Alkohol war, schlugen weit hinten in ihrem Kopf helle Glocken Alarm. Sie hätte sich früher überlegen sollen, mit wem sie sich betrinkt. Kurz schüttelte sie den Kopf und überlegte, was für Informationen sie überhaupt über ihn hatte. Er hieß Venenum...Phidias wenn sie sich nicht ganz irrte. Und er war Heiler. Aber war er ein Todesser? Teilte er ihre Ansicht, dass reinblütige Zauberer die besseren waren? War er überhaupt reinblütig...? Kurzerhand beschloss sie, ihn später nochmals aufzusuchen um ihn all dies zu fragen.
Als Draco gehen wollte schenkte sie ihm ein schwaches Lächeln. Es tat ihr wirklich Leid...nicht nur um seine Nase. Er hatte ihr helfen wollen und sie hatte ihm den Abend mächtig verdorben...Vielleicht würde sie sich auch noch bei ihm entschuldigen...
"Nein, natürlich hat er mir nicht wehgetan. Wirklich nicht." sagte sie, als Draco sie zur Terrasse führte. Wenn er nicht seinen Arm um sie gelegt hätte würde sie vermutlich wie wild schwanken. "Ich weiß nicht wie er hieß..." Dies schuldete sie Venenum. Wegen ihr sollte er keinen Ärger bekommen oder gar seinen Job verlieren.
Ein helles Lächeln erfüllte ihr Gesicht, als ihr Freund ihr eine Zigarette anbot. Das passierte wirklich selten..."Vielen Dank, Draco."

(gt. Terrasse)

„Das sehe ich etwas anders“, brummte er dem Malfoy entgegen und verschwieg weiterhin seinen Namen. Denn diesen zu verraten, könnte tatsächlich unpraktisch sein.
Im Moment war er froh, dass der Malfoy Jules nicht noch mehr misshandelte, nachdem sie ihn geschlagen hatte, aber er befürchtete, dass er das nachholen würde. Und das wahrscheinlich, wenn sie beide allein waren. Na ja… was ließ sie sich auch mit ihm ein… selbst Schuld.
„Mein Vorgesetzter?“ Er lachte gehässig. Offensichtlich hatte er sowohl Draco als auch Jules mit dieser Äußerung aus dem Konzept gebracht. Draco schien verwirrt, Jules misstrauisch. Aber sie war nicht die Einzige, deren Misstrauen wuchs. Seines verhielt sich genauso. Wer so engen Kontakt mit Todessern hatte, musste notwendigerweise von deren Ideologie angesteckt worden sein. „Er ist nicht mein Vorgesetzter. Und natürlich kenne ich deinen Vater, aber auch seine Macht kennt Grenzen.“ Er hoffte nur, dass die Aurorenzentrale wirklich etwas ausrichten konnte. Immerhin hatte Lucius Malfoy viel zu viel Einfluss im Ministerium und Fudge war ihm ergeben. Dennoch… wer wagte es schon, sich Moody zu widersetzen? Phidias beschloss, zuversichtlich zu sein.
Nachdem er wieder relativ nüchtern war, ignorierte er das Paar, das nun freundlicher miteinander umging. Eines hörte er jedoch und es ließ ihn lächeln. Jules verriet seinen Namen nicht. Er hatte nichts zu befürchten. Vielleicht hatte sie doch ein reineres Herz als er angenommen hatte… mit diesen Gedanken beschäftigt, verschwand er in Richtung Terrasse. Er wollte nur noch Moody finden und dann fort von diesem Ort...

[tbc: Terrasse]

Nachdem der Kerl, dessen Name Draco immernoch nicht erfahren hatte, endlich gegangen war stellte er Jules zur Rede. Nicht wegen des Alkohols oder dieses Typen, sondern wegen der Ohrfeige. Wieso hatte sie ihn so gedemütigt!? Draco überlegte, wie er sie bestrafen, sie erziehen konnte wie sein Vater es für richtig hielte, aber dennoch nicht allzu streng war. Schließlich liebte er sie ja.
"Was sollte das mit der Ohrfeige?" fragte er sie mit einer Stimme, die ein wenig nach beiden seiner Elternteile klang. Er sah ihr drängend in die Augen. Aber trotzdem hielt er sie noch immer im Arm, während er auf ihre Antwort wartete.
Bildete er sich das nur ein oder war da ein ausweichender Unterton in Jules Stimme, als er sie nach dem Namen des Fremden fragte. Wusste sie ihn tatsächlich nicht oder schützte sie ihn? Ach was, sie log nicht. Jules liebte ihn doch so sehr wie er sie, sonst wäre sie jetzt nicht noch bei ihm.
Doch er fand es dennoch nicht akzeptabel, dass sie ihn geohrfeigt hatte. Wie konnte er sie denn ohne Gewalt anzuwenden wissen lassen, dass er ihr Verhalten absolut nicht guthieß? Da musste er sich noch etwas einfallen lassen. Vielleicht sollte er sie einfach dazu zwingen, am nächsten Familienessen teilzunehmen. Er fand, wenn seine Großtanten anwesend waren war es schon Strafe genug. Doch nicht nur für Jules, sondern auch für ihn.
"Komm, wir gehen Mutter suchen und können dann nach Hause. Dann kannst du dich richtig ausschlafen!"

(gt:Terrasse)